Revolut schließt sich dem Stablecoin-Zug an und zielt auf die Dominanz von USDT ab

Diesmal ist es Revolut, die britische Neo-Banking-Plattform, die sich seit Jahren mit Krypto beschäftigt.

Die britische Neo-Banking-Plattform Revolut beteiligt sich Berichten zufolge mit einem „Compliance-First“-Ansatz am Stablecoin-Wettbewerb, ein Schritt, der die Dominanz von Tethers USDT schwächen könnte.

Mit der Angelegenheit vertraute Quellen teilten The Block mit, dass Revolut seit „erheblicher“ Zeit an einem Stablecoin arbeite. Auf Nachfrage mehrerer Medien bestätigte das Unternehmen die Berichte nicht.

Auf Anfragen antwortete ein Revolut-Sprecher allgemein und erklärte, dass das Unternehmen stets bestrebt sei, seinen Nutzern, einschließlich seiner wachsenden Krypto-Kundschaft, das optimale Erlebnis zu bieten.

Der Sprecher warf jedoch einen subtilen Seitenhieb auf USDT und seinen Emittenten Tether, die in den letzten Jahren zahlreichen Kontroversen ausgesetzt waren, indem er betonte, dass Revolut einem „Compliance-First“-Ansatz verpflichtet sei.

„Krypto ist ein wichtiger Teil unseres Glaubens an Banking ohne Grenzen und wir haben die klare Mission, der sicherste und am besten zugängliche Anbieter von Krypto-Asset-Dienstleistungen zu werden“, fügte der Sprecher hinzu.

Revolut ist nicht das erste etablierte Finanzinstitut, das sich in den Bereich der Stablecoins wagt. Letztes Jahr brachte PayPal PayPalUSD auf den Markt, einen regulierten Stablecoin mit einer Marktkapitalisierung von 733 Millionen US-Dollar, der hinter USDT, USDC, DAI und FDUSD den fünften Platz belegt. Wie Cryptanalytic Anfang dieses Monats berichtete, wurde PayPalUSD kürzlich auf die Solana-Blockchain ausgeweitet.

Als nächstes kam Ripple, das Unternehmen, das für XRP steht und Anfang des Jahres den RLUSD ankündigte. Dieser regulierte Stablecoin wird sowohl auf Ethereum als auch auf dem XRP-Ledger geprägt, wobei die Tests bereits mit den Partnern von Ripple laufen.

Angesichts der starken Branchenpräsenz von Ripple, der großen Fangemeinde der XRP-Community und der Einhaltung gesetzlicher Vorschriften (insbesondere nach Beilegung der SEC-Klage) ist das Unternehmen davon überzeugt, dass sein Stablecoin einen deutlichen Vorteil hat.

Sogar BitGo, ein führender Krypto-Verwahrer, schließt sich der Stablecoin-Szene an. Während der laufenden Token2049-Veranstaltung in Singapur kündigte das Unternehmen seinen Stablecoin an, der USDS heißen wird. BitGo nutzte das bekannte Narrativ und behauptete, die Interessen der Benutzer in den Vordergrund zu stellen, und zielte darauf ab, einen Stablecoin zu schaffen, der alle anderen übertrifft.

Die treibende Kraft hinter diesen neuen Stablecoins sind jedoch die astronomischen Gewinnspannen, die sie bieten. Ein Stablecoin ermöglicht es einem Unternehmen im Wesentlichen, Milliarden von Dollar zu bündeln, die es dann nach eigenem Ermessen investieren kann und dabei alle Gewinne behält.

Im Gegensatz zu dezentralen Finanzanwendungen (DeFi), bei denen Benutzer Erträge aus ihren Krypto-Einlagen erzielen können, behält Tether 100 % der Gewinne, die es aus den 119 Milliarden US-Dollar an Fiat-Währungen erwirtschaftet, die es von USDT-Besitzern erhalten hat. Ebenso verfügt Circle über einen Vorrat von 35 Milliarden US-Dollar, den es nach Belieben investieren kann.

Um das Geschäft noch weiter zu versüßen, unterliegen diese Unternehmen nicht den herkömmlichen Vorschriften. Beispielsweise muss jede Bank, die Benutzereinlagen sammelt und diese für Investitionen oder Kredite verwendet, strenge Regeln einhalten, und die Nichteinhaltung wird mit hohen Strafen geahndet.

Stablecoin-Emittenten stehen jedoch vor keinen derartigen Hindernissen. Tether beispielsweise wurde im Jahr 2021 für schuldig befunden, über die Unterstützung des Tokens gelogen zu haben, was im Wesentlichen bedeutete, dass ein Teil der bei USDT-Verkäufen erhaltenen Gelder für andere Zwecke verwendet wurde. Trotz dieses Verstoßes wurde dem Unternehmen eine Geldstrafe von lediglich 41 Millionen US-Dollar auferlegt. Um dies ins rechte Licht zu rücken: Tether erwirtschaftete im ersten Halbjahr 2024 erstaunliche 5,2 Milliarden US-Dollar an Gewinnen.

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