Das Rennen um Lateinamerikas riesigen Stablecoin-Markt verschärft sich, da Mercado Libre den Meli Dolar einführt

Fremdwährungsgestützte Stablecoins gelten allgemein als das nächste große Ding in Lateinamerika. Mit Stablecoins können sich Kunden nahtlos schützen

Der Wettlauf um die Eroberung des boomenden Stablecoin-Marktes in Lateinamerika ist jetzt noch heißer. Nach der mit Fanfaren erfüllten Einführung seines USDC durch Circle über die Bankengiganten BTG Pactual und Nubank im März hat der lateinamerikanische Einhorn-E-Commerce-Marktplatz Mercado Libre seinen eigenen provisionsfreien, Dollar-gestützten Stablecoin, den Meli Dolar, auf den Markt gebracht.

Der Meli Dolar ist 1:1 an den US-Dollar gekoppelt und wird natürlich die massive Präsenz von Mercado Libre in Brasilien nutzen, um zu versuchen, eine Marktdominanz im Land zu etablieren. Von dort aus wird der nächste Schritt, angetrieben durch den bereits riesigen Kundenstamm von Mercado Libre, darin bestehen, das Angebot auf die übrigen Märkte in der Region auszuweiten.

„Der Meli Dolar ist eine offene Lösung von Mercado Pago, die über die einzigartige Fähigkeit verfügt, Finanzprodukte und -dienstleistungen für jedermann zu skalieren“, sagte André Chaves, Senior Vice President bei Mercado Pago, der Tochtergesellschaft von Mercado Libre, die den Stablecoin betreibt .

Fremdwährungsgestützte Stablecoins gelten weitgehend als das nächste große Ding in Lateinamerika. Sie ermöglichen es Kunden, sich leicht vor den starken Schwankungen der Fiat-Währungen in der Region zu schützen und die normalerweise hohen Gebühren für die Eröffnung eines internationalen Währungskontos zu vermeiden.

Während Brasilien aufgrund seines lockereren regulatorischen Umfelds und seines riesigen Kundenstamms im digitalen Banking bisher das Zentrum des Stablecoin-Geschäfts in der Region war, haben auch andere Märkte interessante Entwicklungen erlebt.

Dies ist der Fall in Argentinien, wo Ripio Anfang August den ersten vollständig an den lokalen Dollar gekoppelten Stablecoin, den Criptodólar, auf den Markt brachte. Das Angebot ist eine Antwort auf eines der größten finanziellen Probleme Argentiniens: den Schwarzmarkt für Geldwechsel, der die Argentinier weitgehend unterschiedlichen Wechselkursen aussetzt.

Obwohl Mexiko in einem anspruchsvolleren regulatorischen Umfeld operiert, gilt es aufgrund seiner massiven US-Dollar-Überweisungen weitgehend als die nächste Grenze auf dem Markt. Kürzlich hat Brale MXNe auf den Markt gebracht, den ersten mexikanischen Peso-gestützten Stablecoin, der auf den Kryptonetzwerken Solana und Stellar läuft.

Da der lateinamerikanische Stablecoin-Markt jedoch teilweise aufgrund von Lücken in der Gesetzgebung an Fahrt gewinnt, gehen Experten davon aus, dass die behördliche Kontrolle zunehmen wird. Wie Erick Rincón Cárdenas, Direktor von TicTank an der Universidad del Rosario, es ausdrückt: „Zentralbanken könnten dies als potenziellen Ersatz für Aktivitäten innerhalb des regulierten Finanzsystems betrachten und bestimmte Operationen wie den Geldwechsel einschränken.“

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